Soundtrips NRW – Look insideSamstag, 06. Dezember 2025
Kunstmuseum Bochum
19:30 Uhr
Soundtrip # 75
Camille Émaille & Nina Garcia (F) + Gunda Gottschalk & Martin Blume (D)
Camille Émaille - Schlagzeug, Perkussion
Nina Garcia - E-Gitarre
+
Gunda Gottschalk - Violine
Martin Blume - Schlagzeug, Perkussion
Camille Émaille und Nina Garcia kreuzen seit einigen Jahren ihre Wege auf europäischen Bühnen. Nach mehreren Begegnungen im Trio mit Maria Bertel und Arnaud Rivière sowie im Improvisationsensemble Le Un, beschreiten sie nun ihren eigenen Weg als Duo.
Eine perkussive Gitarre, rückkoppelnde Perkussion: Gemeinsam bauen sie eine Musik, die prägnant, engagiert und tiefgründig ist, alles improvisiert.
Im Kunstmuseum Bochum treffen sie auf Gunda Gottschalk und Martin Blume.
Camille Émaille, Perkussionistin aus einem Dorf in der Region Mercantour in den Alpes Maritimes, schloss ihr klassisches Studium an den Konservatorien von Nizza und Straßburg ab, bevor sie an der Musik Akademie in Basel (Schweiz) ihre Fähigkeiten in zeitgenössischer Musik und Improvisation bei Christian Dierstein und Fred Frith vervollkommnete und 2018 ihren Abschluss in Perkussion mit Auszeichnung machte.
Ihre Arbeitsweise basiert auf der körperlichen Beziehung zum Klang, sowohl in Bezug auf das Material und das Volumen der Instrumente, die sie bearbeitet, wie auch auf die physische Energie, die sie beim Spielen aufbringt. Ob sie mit Improvisation arbeitet oder mit geschriebener, vorstrukturierter Musik: Camille Émaille sucht nach dem Punkt, an dem Energie, Konzentration und Zuhören gleichermaßen aktiviert werden und das Bewusstsein für den Rest der Welt verschwindet. Sie arbeitete u. a. in Formationen und Ensembles wie Gésir, Otto, Oxke-Fixu (mit Xavière Fertin), im Duo mit der Gitarristin Nina Garcia, mit dem Improvisationsensemble Le Un, im Quartett Escargot und mit Dieb13. Kollaborationen in Theater und Film führten sie bislang u. a. mit Heiner Goebbels für Everything That Happened and Would Happen (2018) und The Mayfield (2019‒2020), mit Élodie Sicard für das Stück Les Assaillants, mit Michaël Wertmüller für das Musiktheaterstück D.I.E. (Ruhrtriennale 2021) sowie mit Aurore Émaille für deren Filme Village debout (2021) und Entre tes mains (2023) zusammen
Seit 2015 forscht und kreiert Nina Garcia rund um die elektrische Gitarre auf halbem Weg zwischen improvisierter Musik und Lärm. Ihr Instrumentarium ist auf ein Minimum reduziert: eine Gitarre, ein Pedal, ein Verstärker, mit dem sie Klänge formt und in das Chaos eintaucht, um das Unerhörte hervorzubringen.
Bei ihrem Solo Mariachi liegt der Schwerpunkt auf der Geste und der Erforschung des Instruments, seiner Resonanzen, seiner Grenzen, seiner Ausdehnungen, seiner Verunreinigungen, seiner hörbaren Nischen: mit ihm gehen oder gegen es, es eindämmen oder es klingen lassen, es unterstützen oder verletzen. Hier gibt es Rückkopplungen, Knistern, Kurzschlüsse, Stöße, Obertöne, Quietschen und zufällig auch fast perfekte Töne und Akkorde.